Die Rauhnächte

    Die Rauhnächte - eine ganz besondere Zeit - 12 Nächte

    zwischen dem 24. Dezember und 5. Jänner
     

    Eine Zeit der Rückschau. Was ist gut gelaufen in diesem Jahr? Was waren nicht so schöne Momente? Und es ist eine Zeit der Vorschau. Was möchte ich im nächsten Jahr nicht mehr haben? Wo möchte ich etwas ändern? Was darf ich alles loslassen, gehen lassen? Ja, es ist eine Art Bestandsaufnahme dessen, wo man gerade steht und wo man hin möchte.

    Es ist eine innerliche Vorbereitung auf das neue Jahr und ist damit eine Chance, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und ein erfolgreiches Jahr zu gestalten. Diese zwölf Nächte gelten im alpenländischen Raum seit Hunderten von Jahren als magisch und geheimnisvoll. Es ist eine Zeit, in der der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits besonders dünn ist. Es ist eine Zeit des Wandels und Neubeginns, der Reinigung und der Besinnung.

    Die Tage und Nächte in dieser Phase sind Lostage oder Schicksalstage – so ist alles, was an diesen Tagen passiert, von Bedeutung, achte auf deine Träume, Gedanken, Visionen, Begegnungen und Wahrnehmungen. Leg doch ein Tagbuchan. Du wirst sehen, das Nachlesen in den jeweiligen Monaten im neuen Jahr wird sehr spannend.

    In einigen Überlieferungen beginnen die Rauhnächte bereits zur Wintersonnenwende (Thomasnacht) am 21. Dezember. Viele nutzen diesen Tag, um sich auf die kommenden Nächte vorzubereiten, z.B. um die Zettel für das 13 Wünsche-Ritual zu schreiben.

     

    Das Rauchnachtritual - 13 Wünsche verbrennen

    Ein beliebtes Ritual ist das Verbrennen von Wünschen. Bevor die Rauhnächte beginnen, mach dir Gedanken, was du denn im kommenden Jahr gerne hättest, du dir wünscht. Formuliere 13 Wünsche, schreibt sie auf jeweils einen Zettel und faltet sie so, dass man den Text nicht mehr lesen kann, es keine Unterschiede zwischen den Zetteln nach außen erkennbar ist. 

    Am 24. Dezember nimmst du den ersten Zettel hervor und verbrennst ihn ungelesen. Das macht man jeden Abend, bis von den 13 Wunschzetteln nur noch einer übrig ist. Manche beginnen am 24. Dezember andere am 25. Dezember - wie du möchtest. Du darfst die Zettel nicht lesen, welcher Wunsch es ist. Um diese kümmern sich die höheren Kräfte. Du kannst täglich beobachten, wie das Papier im Rauch aufgeht und so übergibst du den Wunsch der geistigen Welt. Bedanke dich für die Unterstützung. Du wirst sehen, dass die Zettel tatsächlich unterschiedlich brennen.

    Nach 12 Tagen bleibt dir ein Zettel übrig. Der letzte Wunsch - der 13. Zettel -  wird nicht verbrannt. Du darfst den Zettel öffnen und lesen. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, bist du nun selbst gefordert. 

    Viel Spaß beim Wünschen!

     

     

    Eines der wichtigsten Rituale der Rauhnächte - das Räuchern

    Rund um die Rauhnächte gibt es viele Rituale und Bräuche, wie das tägliche Räuchern. Das Räuchern ist eine alte Tradition, um böse Geister zu vertreiben, von denen es in dieser Zeit angeblich viele gibt. Die Mischungen können unterschiedlich zusammengesetzt werden. Für Reinigung, Liebe, Erfolg, Fülle, Gesundheit ... Die wichtigsten Tage um zu Räuchern sind der 21.12., der 24.12., der 31.12. und der 05.01.

    Das Wesentliche beim Räuchern ist die Haltung, mit der es ausgeführt wird. Lass dich bewusst darauf ein, dass durch den Rauch Altes gelöst und transformiert wird und Neues eingebracht wird. Dies legst du fest, wenn du die Räucherkohle entzündest. 

    Das Ritual des Räucherns bringt alle Elemente ein: das Räucherwerk steht für die Erde, der Rauch für die Luft, das Feuer für das Feuer, das Räuchergefäß für das Wasser und die Gedankenkraft für den Äther. Das Räuchern soll Segen bringen, Schutz schenken und Gebete zum Himmel tragen. Schutz für unsere Liebsten bringen, die eigenen Kräfte und Gedanken bündeln.

     

    Eine Räuchermöglichkeit:

    Beim Räuchern kann man, um loszulassen, jeden Raum linksherum dreimal durchgehen und danach dreimal im Uhrzeigersinn. Dies baut einen Schutz auf. Öffne nach jedem Räuchergang Türen und Fenster damit alles davongetragen werden kann, was losgelassen wurde und das Neue reinbringt. Um Haus und Ställe von schlechten Energien zu reinigen und Mensch und Tier vor Unheil zu schützen, werden in ländlichen Gegenden heute noch in diesen zwölf Nächten Heilpflanzen und Harze verräuchert und in Räucherschalen in jeden Winkel getragen.

    Räucherwerk & Kräuter

    Vielleicht willst du das Räucherwerk besorgen: Räuchergefäß, Räuchersand und Kohle und eine Mischung aus Kräutern und Harzen

    Welche Kräuter? Hier ein paar Beispiele:

    • Brennnessel und Salbei für die Reinigung
    • Ringelblume für Klarheit
    • Melisse für Freude
    • Lavendel reinigt die Aura, beruhigt
    • Frauenmantel für das Loslassen
    • Weihrauch für den Energieaufbau

    Ich reinige in der Zeit der Rauhnächte meist in 3 Durchgängen:

    - 1. Gang: Gang gegen den Uhrzeigersinn, zur Reinigung - räuchern bei geschlossenem Fenster, dann lüften

    - 2. Gang: Gang im Uhrzeigersinn, Harmonisierung - räuchern bei offenem Fenster

    - 3. Gang: Energie wieder aufbauen - bei geschlossenem Fenster - hier nur ganz wenig, die Energie soll bleiben und deshalb achte ich auf keine große Rauchentwicklung!

     

    Und noch ein Tipp zum Räuchern:

     

    Die ersten 6. Tage:  Ausräuchern.

    Salbei, Thymian, Wacholder, Ysop, Drachenblut, Kampfer, Beifuß.

    Schon beim Entzünden der Räucherkohle sei ganz bei dir. Was möchtest du bei dir selbst reinigen? Achte auf deine Intuition, sie wird dich führen. 

    Gehe gegen den Uhrzeigersinn mit deiner Räucherschale. Reinige die Räume, aber auch deine Gedanken, Gefühle, körperlichen Beschwerden, Glaubensmuster, Gewohnheiten, die du schon länger loswerden willst. Geht nach deiner Wahrnehmung, es wird jeden Tag das Richtige kommen.

     

    Die letzten 6. Tage: Wir holen das Neue herein - den Neubeginn, den Wandel.

    Lavendel, Weihrauch, Alantwurzel, Jasmin, Rose usw.

    Gehe jetzt im Uhrzeigersinn mit deiner Räucherschale. Räuchere einfach mit dem Bewusstsein des Neubeginns oder Wandels oder lass dich führen. Der erste Gedanke zählt. z.B.: Liebe, Wohlstand, Fülle, Zufriedenheit, Gesundheit, Ordnung, Klarheit, Dankbarkeit usw.

    Viel Freude beim Räuchern und beim Ausprobieren verschiedener Rituale!

    Räuchern kann man übrigens auch das ganze Jahr!