Power Posing

    Power Posing & Selbstbewusst-SEIN

    Wie kann dich Power Posing dabei unterstützen?

    Ich spreche hier über Körpersprache. Wie kommunizierst du mit dir selbst? Wie kommunizierst du über deinen Körper mit anderen? Wir sollten einen Gedanken darauf verschwenden, weil die Körpersprache Einfluss auf uns und andere hat. Warum?

    Weil wir Rückschlüsse ziehen und Pauschalurteile fällen. Wir lesen von der Körperhaltung ab, wie es den Menschen gerade geht. Ist er fröhlich, ist er sauer, hat er Mut, ist er selbstbewusst.  Als Unternehmer schließt du vielleicht daraus, wen du einstellst oder wer befördert wird. Oder: Was du über dein erstes Date denkst und umgekehrt.

    Bevor du weiterliest, möchte ich dich bitten, dass du in dich hineinspürst: wie ist deine Haltung jetzt gerade? Es sind vielleicht nur Kleinigkeiten. Ziehst du deine Schultern nach oben? Machst du dich klein? Hast du die Beine übereinandergeschlagen? Manchmal halten wir uns an einem Arm fest. Manchmal strecken wir uns aus. Mach dir kurz bewusst, was du gerade tust. 

     

    Heute geht es darum, wie du zu dir selbst stehst und dich gut fühlen kannst, durch das Einnehmen einer sogenannten Power-Pose.

     

    • Beobachten wir das Tierreich, können wir z. B. einen Affen beobachten, wie er groß, offen und aufrecht auf seinem Hintern sitzt und in die Landschaft schaut.
    • Ein Beispiel aus dem Sport: Usain Bolt, mehrfacher Weltmeister im Sprinten, läuft ins Ziel ein und reißt die Hände nach oben zur Siegerpose.

     

    Es zeigt und demonstriert in beiden Fällen Macht oder das Gefühl gerade mächtig und erfolgreich zu sein. Auch eine Art von Stolz und glücklich sein wird damit ausgedrückt.

    Das Gegenteil davon ist das Zusammenziehen der Schultern, sich klein machen. Wir demonstrieren, wir wollen keine Berührung oder wir fühlen uns klein. Manchmal machen Menschen das automatisch, z. B. dann, wenn sie Leuten gegenüberstehen, die Macht – also die offene Position - zeigen.

     

    Wir wissen nun, unsere nonverbalen Körperreaktionen zeigen, wie wir selbst über uns denken und fühlen. Ein Beweis dafür ist: wir lachen, wenn wir glücklich sind! Haben wir gewonnen, zeigen wir eine Siegerpose. Wir zeigen, was und wie wir fühlen.  

     

    Die große Frage, die sich nun stellt, lautet: Geht es auch umgekehrt? Kann dein Körper zuerst etwas tun, so dass sich daraufhin in deinem Bewusstsein etwas verändert? Ist es möglich etwas zu tun, damit du dich anders fühlst?

    Die Sozialpsychologin Amy Cuddy zeigt in ihren Experimenten und Beobachtungen dazu interessante Ergebnisse:

    Durch jahrelange Erfahrung als Professorin an einer Universität ist ihr aufgefallen, dass Männer sich mächtiger darstellen als Frauen. Männer reißen die Hand in der Vorlesung ohne Probleme hoch und nehmen den Raum ein. Frauen sind eher die, die nur den Unterarm ein wenig heben, wenn sie sich zu Wort melden wollen. Es ist nicht so, dass Frauen weniger qualifiziert wären als Männer. In den Unis wird oft die Beteiligung am Unterricht für die Note herangezogen und so hatten Frauen schlechtere Noten.

     

    Das Experiment:

    Sie stellte die Frage: Kann man das Verhalten für einen kurzen Moment ändern? Nach dem Motto „fake it, till you make it“ (tu so lange, als ob, bist du es geschafft hast). Ist es dadurch möglich einen Verhaltensunterschied zu erreichen, der uns in unserem Fall selbst „machtvoller“ erscheinen lässt?

    Die Antwort: ja, das geht.

    Kann also eine Power Pose, die 2 Minuten gehalten wird dein Leben verändern?

    Die Antwort: ja, das geht.

    Dazu eine Information im Vorfeld: in diesem Experiment wurde der Hormonspiegel als Messwert herangezogen. Machtvolle Menschen tendieren zu Selbstbestimmtheit, Selbstbewusstsein und sind weitgehend optimistisch. Diese Menschen haben einen hohen Testosteronspiegel (Dominanz-Hormon) und einen niedrigen Cortisolspiegel (Stress-Hormon). Bei nicht machtvollen Menschen ist es genau umgekehrt. Sie haben einen großen Stresspegel und der Testosteronspiegel ist sehr niedrig.

    Es wurde ein Vorstellungsgespräch simuliert. Die Probanden wurden in zwei Gruppen geteilt. Einer Gruppe wurden verschiedene Macht-Posen gezeigt. Sie waren angehalten diese Posen für 2 Minuten VOR dem Gespräch durchzuführen. Die andere Gruppe bekam keine Information darüber.

    Das Ergebnis zeigte, dass die Probanden, welche die Macht Posen gemacht hatten, eine andere Präsenz hatten und eher als Kandidaten für einen Job in Frage kamen. Warum? Sie wirkten machtvoller und zeigten eine positivere Ausstrahlung als die Probanden ohne Macht Posen. Es hatte nichts mit dem Wissen oder Inhalten des Gesprächs zu tun.

    Messungen des Hormonspiegels haben in diesem Experiment ergeben, dass sich der Hormonspiegel verändert - die Dominanz steigt und Stress sinkt - selbst wenn man nur die Rolle einer machtvollen Person einnimmt und so tut als ob.

    Fake it till you become it.

    Mach weiter, bis du es tatsächlich geworden bist und verinnerliche es.

     

    Abschließend möchte ich sagen: kleine Modifikationen können zu großen Veränderungen führen.

    Das sind zwei Minuten Power Posing!

     

    Übung:

    1. Beine hüftbreit, Hände in die Hüfte gestützt, Schultern zurück, Blick gerade aus!

    2. Beine hüftbreit, linke und rechte Hand parallel zum Boden - wie ein Flieger. Du öffnest dein Herz. Blick gerade aus!

     

    Wenn du das nächste Mal in einer Situation bist, wo du das Gefühl hast – Oh mein Gott, ich schaffe das nicht! - gehe in die Toilette, tue es oder im Lift oder sonst wo, aber TUE ES.
     

    Geh nicht mit dem Gefühl: Ich habe es vermasselt. Ich konnte nicht zeigen, wer ich bin.

    Geh mit dem Gefühl: Ich habe gezeigt, wer ich bin.

    Kommentare

    Geil 🤩 Ich pose schon.

    Kommentar schreiben

    * Diese Felder sind erforderlich