Haben oder Sein? Die Antwort kann lebensverändernd sein

    Haben oder Sein?

    Die Antwort kann lebensverändernd sein

    Haben oder Sein? Ist das eine Frage und warum stelle ich sie überhaupt? Es scheint doch so, dass HABEN im Leben der Menschen etwas ganz Normales ist. Wir glauben, wir müssen Dinge haben, um jemand zu sein. Doch diese Vorstellung von Haben führt oft dazu, dass wir nach immer mehr Besitz und Wohlstand streben und dass wir an etwas festhalten wollen – nach dem Motto: Von nichts kommt nichts oder wer nichts hat, der ist auch nichts (wert) oder du musst etwas haben, um jemand zu sein.

    Tatsächlich? Ist das so? Ich habe für mich festgestellt, dass HABEN und SEIN zwei grundverschiedene Lebensformen sind. Dabei lasse ich den funktionalen Aspekt des Habens außen vor – denn bestimmte Dinge wie Essen oder Kleidung sind natürlich notwendig für ein gutes Leben.

    Um den Unterschied zwischen HABEN und SEIN besser verstehen zu können, greife ich auf zwei Gedichte zurück:

    Blume in der geborstenen Mauer, ich pflücke dich aus den Mauerritzen,
    mitsamt den Wurzeln halt ich dich in der Hand.

    (Gedicht von A. Tennyson)

    Wenn ich aufmerksam schaue, seh ich die Nazuna, an der Hecke blühen!
    (Gedicht von Basho Haiku)

     

    Erkennst du den Unterschied? In einem Gedicht spricht Tennyson davon eine Blume aus einer Mauer herauszupflücken und sie in der Hand halten zu wollen - ein Ausdruck des Habens. Das andere Gedicht von Basho hingegen beschreibt die Freude am Betrachten einer blühenden Pflanze, ohne sie pflücken oder besitzen zu müssen - ein Ausdruck des Seins.

     

    Wie kann ich meinen Wünschen und Zielen näher kommen, ohne etwas HABEN zu müssen!

     

    Das Gefühl des Habens kann sich wie Festhalten anfühlen, während das Sein leichter und lebendiger ist. Noch ein Beispiel: Ich hab dich lieb – ich liebe dich! Fühlst du den Unterschied? Für mich war es ganz klar – meine erste Entscheidung: Ich will Leichtigkeit und Lebendigkeit im Leben erfahren!

    So weit, so gut. Jetzt kommt das Quantenfeld ins Spiel. Das Quantenfeld reagiert nämlich nicht auf unsere Wünsche, sondern darauf wer bzw. was genau wir wirklich sind! Jetzt habe ich begonnen, meine Sprache unter die Lupe zu nehmen. Wie oft benutze ich im Alltag das Wort HABEN? Ich hab dich lieb, ich hab das jetzt gemacht, ich habe gekocht, ich habe gedacht, geglaubt … ich habe, ich habe, ich habe … oh ja, HABE kommt oft vor.

    Ich wollte herausfinden, was passiert, wenn sich mein Ausdruck ändert? Wenn meine Sprache vom SEIN geprägt wäre? Es geht nicht darum, komplett auf materielle Güter zu verzichten oder plötzlich komische Sätze zu formulieren, um das Wort HABEN ja nicht zu benutzen. Es geht vielmehr um ein bewussteres Verhältnis dazu. Indem wir uns darauf konzentrieren, wer wir sind, statt was wir haben. 

    Um das herauszufinden, traf ich die zweite Entscheidung: Das Experiment des Seins startet!

     

    1. Schritt – die Beobachtung

    Der erste Schritt bestand darin meine Gewohnheiten und Denkmuster genau zu beobachten. Denn oft halten wir an alten Mustern fest, weil sie uns Sicherheit geben - doch um ins Unbekannte gehen zu können, müssen wir diese Kontrolle aufgeben! Dies führt zu Unsicherheit und Angst. Ich dachte, wer bin ich, wenn ich das Alte loslasse, wenn ich meine Ängste loslassen würde?  Wer bin ich, ohne all diese Geschichten und Gedanken in meinem Kopf? Welche Haben-Sätze verwende ich?

     

    2. Schritt – ich ändere meinen Ausdruck

    Im nächsten Schritt ging es ans Ändern. So oft es mir bewusst wurde, ersetzte ich das Wort “Haben” durch “Sein”, sinngemäß natürlich. Es brauchte etwas Übung und Disziplin am Anfang - aber es lohnte sich! Es funktioniert tatsächlich immer besser! Das Quantenfeld reagiert tatsächlich positiv auf mein neues Denken und Sprechen – denn was wir aussenden, kommt irgendwann zurück! Ich merke, dass es mir immer öfter bewusst gelingt und sich eine Leichtigkeit in mir einstellt. Juhu, ich komme meinem Ziel näher.

     

    3. Schritt – TU ES

    In der Phase der Beobachtung haben mich die Sätze, die mit „ich würde so gerne“ beginnen, wachgerüttelt. Das Leben ist zu kurz für „ich würde so gerne“. Taten müssen folgen, keine Ausreden mehr. Und es ist so leicht Argumente wie Glaubenssätze oder Prägungen vorzuschieben. Ich habe mich beobachtet. Welcher Mensch war ich, wer bin ich im Laufe der Jahre geworden und was möchte ich behalten? Es macht mich innerlich stark und kraftvoll, wenn ich Dinge ausspreche, meine Wünsche äußere. Nicht, damit es mein Gegenüber weiß, für mich! Es braucht manchmal Mut, aber für mich ist es der Schritt zur Selbstliebe und Selbstwertschätzung.

    Die dritte Entscheidung – Ich werde nie wieder damit aufhören – wieso? Weil sich durch die Sprache meine Haltung verändert. Dadurch fühle ich mich lebendig und leicht. Es bringt mir so viele schöne, positive Momente und neue Erfahrungen. Es gibt Momente, in denen es wirklich magisch wirkt. 

    Mein FAZIT - keine Phrase - eine echte Erfahrung!

    Ich muss nichts haben und jemand zu sein - ich muss zuerst SEIN, um etwas zu HABEN!

     

    Ich lade dich ein, dieses Experiment selbst durchzuführen! Beobachte deine Gedanken- und Sprachgewohnheiten über einen bestimmten Zeitraum hinweg genau: Wie häufig benutzt du das Wort HABEN? Was löst dieser Gedanke bei dir aus? Und wie fühlt es sich an, diese Gewohnheit bewusst umzugestalten? Vielleicht entdeckst auch du eine neue Leichtigkeit des SEINS! Also worauf wartest du noch? Probiere es einfach mal selber aus!

     

     Ich wünsche dir viel Spaß dabei!